Lesung am 30. Jänner 2014 in der Bibliothek
Am Donnerstag, dem 30. Jänner 2014, war es wieder so weit. Da ich es mir als Ziel gesetzt hatte, jedes Schuljahr einen österreichischen Schriftsteller vorzustellen, habe ich heuer den oberösterreichischen Autor Franzobel ins BORG eingeladen. Ziel meiner Arbeit als Bibliothekarin ist es unter anderem, unsere Schülerinnen und Schüler für das Lesen zu begeistern und ihnen einen lebendigen Zugang zur österreichischen Gegenwartsliteratur zu vermitteln. Die Schülerinnen und Schüler der 7. und 8. Klassen des BORG Deutsch-Wagram bekamen daher die Gelegenheit, auf Tuchfühlung mit einem der bekanntesten und produktivsten Autoren Österreichs zu gehen und eine Lesung mit anschließender Diskussion zu genießen.
Unsere Deutschprofessoren Christian Lustig und Martin Hula hatten bereits im Unterricht einige Texte des Autoren Franzobel gelesen, damit sich die Schülerinnen und Schüler dem Stil des renommierten Sprachkünstlers nähern konnten.
Die Lesung begann mit einigen Texten, in denen zahlreiche Laut- und Wortspiele vorkamen, die gleichermaßen Witz und Charme versprühten, jedoch auch zum Nachdenken anregten. Gerade durch den lebhaften und eindrucksvollen Vortrag Franzobels erschloss sich für so manchen die Tiefgründigkeit seiner Texte, wie zum Beispiel Franzobels Antwort auf Peter Handkes Buch „Die Angst des Tormanns vor dem Elfmeter“. Gebannt lauschten alle Anwesenden, wie er, beinahe ohne Luft zu holen, die Angst des Schützen vor dem Elfmeter sprachlich darstellte, denn Angst habe so Franzobel in Wirklichkeit nur der Schütze, nicht der Tormann. Franzobel begeisterte nicht nur durch seine Art zu lesen, sondern auch durch seine Persönlichkeit und die lockere und sympathische Weise, mit der er im Anschluss sämtliche Fragen der Schülerinnen und Schüler des BORG Deutsch-Wagram beantwortete. Der Künstler erzählte auch bereitwilligst über die Hintergründe zu einigen seiner Texte und gewährte den Schülerinnen und Schülern einen authentischen und spannenden Einblick in das Leben und Schaffen eines Schriftstellers.
Ein großes Dankeschön geht auch an unseren Elternverein, der mit seiner finanziellen Unterstützung diese Veranstaltung erst möglich machte!
Mag. Ulrike Hofer, Prof. Christian Lustig