Am 19.11.2024 besuchte erstmals eine Klasse (6a) unserer Schule das Jüdische Museum Wien digital. In einem Zoominar machte Frau Hannah Landsmann die Schülerinnen und Schüler mit ausgewählten Objekten und Schriftstücken des Jüdischen Museums bekannt.
Insbesondere ist sie auf jene antisemitische Grundstimmung eingegangen, welche damals den Aufstieg des Nationalsozialismus mitverantwortete.
Auf dem beigefügten Foto ist neben einem Gewehr auch ein sogenannter Deportationskoffer zu sehen. Das Gewehr gehörte dem berühmten Fotografen Harry Weber, der nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten alleine nach Palästina flüchtete. Dort bekam er dieses Gewehr von einem britischen Soldaten, das er jedoch nie zurückgab. Nach seiner Rückkehr und trotz seiner Berühmtheit blieb er stets ein vorsichtiger und ängstlicher Mensch. Der Koffer gehörte einer Berliner Jüdin, die die Zeit des Nationalsozialismus nicht überlebte. Ihr Koffer wurde nach Ende des Krieges von einem Wiener Juden aus dem Lager Theresienstadt nach Wien mitgenommen. Seine Nichte schenkte diesen Koffer dem Museum nach seinem Tod.
Hinter all den ausgestellten Objekten stehen konkrete Lebensgeschichten und Schicksale jener Menschen, die wegen des Antisemitismuswahns ihr Leben verloren haben. Die Auseinandersetzung damit soll einen kleinen Beitrag dazu leisten, ähnliche schreckliche Ereignisse in unserer Zeit nie mehr erleben zu müssen.
Mgr. Renáta Zagler